Dienstag, 24. Mai 2011
die ersten Schildkroeten
Nun musste ich fast zwei Wochen warten, um hier das erste Mal eine Riesenschildkroete zu Gesicht zu bekommen. Die naechtlichen Rundgaenge davor hatten wir leider kein Glueck. Vorgestern kamen dann zwei riesige Lederschildkroeten (155cm Panzerlaenge) aus dem Wasser und robbten sich den Strand hoch. um dort ihre Eier zu legen. Leider waren wir nicht allein und so kamen in kuerzester Zeit Wilderer aus dem Gebuesch, die uns das Gelege abnehmen wollten. Erst der Hinweis, dass wir in polizeilicher Begleitung waeren (was an diesem Abend nicht stimmte, da uns die Polizei wieder einmal kurzfristig abgesagt hat) und die Erinnerung an den Kodex, wer als erster am Nest ist, dem "gehoeren" die Eier, hat sie dann dazu gebracht, wieder abzuhauen. Mit dem Gelege gings dann per Quad zu einem anderen Strandabschnitt , damit uns die Wilderer nicht folgen konnten. Dort haben wir dann die Eier vergraben und hoffen nun darauf, dass in gut 2 Monaten kleene Schildkroeten schluepfen. Die ganze Aktion hat ziemlich lang gedauert, um 4.30 Uhr morgens waren wir wieder in der Station, alle totmuede.

Leider ist unsere gebaute Brutstaette auch nicht sicher. Die Wilderer haben auch dort mittlerweile alles umgegraben und viele der Gelege geklaut. Jetzt haben wir in den zylindrischen Kanaelen, die zum eigentlichen Nest fuehren, schon Glasscherben vergraben. Offensichtlich hilfts, in einem Loch haben sie gebuddelt, es dann aber wohl aufgegeben, das Nest ist noch da! Zu dem Projekt gehoert auf der anderen Seite aber auch ein ungleublicher Kuhhandel mit den Wilderern. Teilweise engagieren wir sie fuer das Geld, was sie sonst mit den Eiern verdienen wuerden, um uns mit ihren Pickup-Trucks zu den Schildkroetenstraenden zu fahren, die wir zu Fuss nicht erreichen koennten. (Die Haerte war eine Fahrt mit 16 Leuten auf der Ladeflaeche eines Pickups. Auch gut, dass es dunkel war, was mir alles von den gestreiften Aesten in den Nacken gefallen und dort rumgekrabbelt ist, will ich im Hellen bestimmt gar nicht sehen) Ein ehemaliger Wilderer arbeitet nun auch fest bei uns in der Station, hat sozusagen die Seiten gewechselt.

Leider habe ich noch keine Fotos von den Schildkroeten machen koennen. Es ist auch sehr schwierig, da man sie sowieso nicht mit Blitz fotografieren darf und sie ja in 99% der Faelle nachts rauskommen. Ausserdem sind wir alle ziemlich eingespannt mit Messen, Taggen und Auffangen des Geleges, sodass fuer Fotos wenig Zeit bleibt. Mal schauen, ob ich es irgendwann nochmal schaffe.

Also dann, gleich faehrt unser Bus zurueck in die "Wildnis".
Bis zum naechsten Limon-Besuch, schoene Gruesse an Euch alle,
Fab