Castaway...
Verdammte Axt, da verlaesst man sich einmal auf seinen Immobilienmalker, "Ja sicher, traumhafte ruhige Lage, keine nervenden Nachbarn..." und das hat man nun davon, ein Haus im Nirgendwo :)



Und damit mal wieder Hallo in meinem Blog. Um Missverstaendnissen vorzubeugen: nein, das ist nicht Utila, sondern eine kleine, vorgelagerte Insel, die man fuer schlappe 100 US-$ die Nacht mieten kann. Utila ist dann doch etwas groesser und hat zumindest ein fuer Inselverhaeltnisse doch recht lebhaftes Dorf, Gott sei dank! Aber nun mal von Anfang an...

Die ersten Tage im Projekt waren sehr interessant, danach hat sich zwischenzeitlich eine etwas langweilige Routine eingestellt, fuettern, Kaefige reinigen und so weiter. Vorgestern haben wir dann einen 2-Tagestrip gestartet. Unser Boot hat uns in den Mangroven abgesetzt, wo wir eine Populationsstudie angefangen haben. Heisst, wir sind 2 Tage lang jeweils 6 Stunden durch die Mangroven gestapft und haben Leguane gefangen, sie markiert, vermessen, mit GPS verortet und dann wieder freigelassen. Sauspannend aber auch sauanstrengend, da das Wort Mangroven vermutlich soviel bedeutet wie "mein Schlamm laesst Deine Haxen nie wieder los" oder vielleicht sogar "ich lass Dich gar nicht erst rein".


(sorry, das Foto ging mal wieder nicht zu drehen...)



So war es dann auch. Teilweise steckten wir bis zu den Knien im Schlamm oder mussten uns per GPS aus dem Dschungel wieder raus navigieren, da wir doch ziemlich die Orientierung verloren hatten. Und bei koerperlicher Anstrengung und 34 Grad lange Klamotten tragen zu muessen, da man sonst multiple Mueckenmahlzeit ist, hat mir eher den Rest gegeben. Aber wie gesagt, es war unglaublich interessant und wir haben zahlreiche Leguane gefangen. Mit der Studie soll eine Hochrechnung gemacht werden, wieviele Swamper-Leguane es denn auf der Insel ueberhaupt noch gibt, selbst solche Daten liegen noch nicht einmal vor.

Nun bin ich wieder zurueck auf der Station und habe gerade einen Tag frei. Am Abend vor meinem Geburtstag hatte ich uebrigens noch eine etwas gruselige Begegnung, ein verfruehtes Geburtstagsgeschenk sozusagen. Der Volontaer, mit dem ich mir das Zimmer teile, kam zu mir und meinte, wir haetten eine Tarantel unterm Bett.



Also mussten wir in guter alter deutscher Hausspinnen-Manier die Spinne entsorgen, allerdings nicht mit Becher und Bierdeckel, sondern mit Hundenapf und DIN A4-Pappe. So richtig gut konnte ich danach noch nicht schlafen, da die Gedanken doch ein bissl darum kreisen, was sonst noch so unterm Bett auf meinen Tiefschlaf wartet aber mittlerweile gehts :)

Aber die Insel hat natuerlich auch schoene Seiten, die es in der freien Zeit zu geniessen gilt und so gehe ich ab und zu schorcheln oder tauchen oder erkunde die Insel per Motorrad.





Also dann, schoene Gruesse und bis in 6 Wochen,

Euer Fab

P.S. Und wer mir sagen kann, was das fuer ein komischer Vogel ist, kriegt von mir ein Bier ausgegeben :) Bisher kursiert der Name Straussen-Eule aber wissenschaftlich korrekt ist das vermutlich nicht :)